Neben dem damaligen (zu Beginn der 1960er Jahre) Gebäude des
Paul-Gerhardt-Alumnates (auch PG- oder Enno-Alumnat genannt, heute ist dort das Laubacher Heimatmuseum untergebracht) war ein hölzerner Schuppen aufgebaut, in dem neben den Hausmeister-Utensilien
auch die Fahrräder der Alumnen untergebracht waren. Zwischen Alumnatsgebäude und Schuppen war ein freier Raum von etwa 3,20 m x 4 m.
Dr. Rudolph H., genannt Geier (wegen seines geierschnabelförmigen Riechorgans) besaß ein Kraftfahrzeug, einen Goggo Coupé (Maße: 3,035 m lang, 1,37 m breit und
1,24 m hoch), auf den er sehr stolz war und das er, wann immer möglich, auf dem Schulhof parkte. Ruchlose Schüler bemächtigten sich (nicht nur einmal) dieses technischen Wunderwerks, das es
immerhin auf ein Leergewicht von 460 kg brachte, und stellten es so zwischen Alumnats- und Schuppenwand, dass vorne und hinten nur mehr jeweils etwa 10 cm Rangierraum lagen. Kühn setzte sich der
so herausgeforderte Automobilist (zumindest beim ersten mal) ans Steuer seines Automobils, um der Herausforderung zu trotzen. Aber aller Mut, alle Geschicklichkeit half da nicht:
Schließlich musste er die zahlreichen müßig herum stehenden Schüler (warum sie da waren, weiß eigentlich niemand) bitten, ihm den Wagen mit körperlichem Einsatz aus der engen Lücke heraus zu
holen, was sie dann auch zu zehnt oder zwölft unter lautem Schnaufen, Ächzen und Stöhnen auch taten.